Beobachte deinen Gegner!

F:1 I:S QT:2 MT:+59

Mit der Zeit stellen sich die ersten Erfolge ein.

Seilspringen und Waldläufe haben die Kondition enorm verbessert. Sogar die 3-Minuten-Runden am schweren Sandsack sind jetzt ohne Kunstpausen zu schaffen.
Die Fäuste und Handgelenke sind stabiler geworden. Es hat sich ein wenig Hornhaut auf der Schlagfläche gebildet.
Die Muskulatur hat sich durch die regelmäßige Belastung durch Liegestütze und Situps aufgebaut. Aber die Gymnastik zielte neben dem Aufbau von Kraft vor allem auf Beweglichkeit und Koordination des Körpers.
So sehen die Bewegungsabläufe beim Schatten- oder Spiegelboxen schon viel besser aus!

Nun ist es Zeit für die Praxis des Kampfes! Eine erste Sparringsrunde!

Natürlich boxt dabei nicht Anfänger gegen Anfänger, sondern man wird einem erfahrenen Trainingspartner gegenübergestellt, der die Schläge unter Kontrolle hat.

Wie ging es mir damals, bei meiner ersten Sparringsrunde? Ich weiß es noch genau, denn man vergisst es nicht. Es ist so etwas wie ein dreiminütiges Einweihungsritual, der Zeitpunkt, ab dem man sich Boxer nennen darf.

Ich hatte einen ziemlich kleinen Sparringspartner, der aber schon über reichlich Ringerfahrung verfügte. Auf das Kommando “Zeit” des Trainers ging es los.
Also erst einmal die Deckung nach oben und abwarten. Aber jetzt griff der Kleine an!

Ich sah Schläge auf mein Gesicht zukommen – und macht jeder Mensch in so einer Situation (wenn er nicht Kampfsportler ist)?
Reflexartig willst du die Gefahrenzone verlassen und drehst dein Gesicht weg, um es zu schützen.

Das war ein grober Fehler, denn nun konnte er mit mir machen, was er wollte, denn ich sah ihn nicht mehr.

Der Trainer machte mir klar: Wenn ein Angriff erfolgt, kannst du die Deckung hoch ziehen, um die Schläge abzuwehren. Oder du kannst nach hinten oder zur Seite ausweichen. Oder mit dem Oberkörper aus den Schlägen herauspendeln. Oder einen Gegenschlag ausführen, um einen kleineren Gegner auf Distanz zu halten.
Aber eins darfst du niemals: Den Gegner aus den Augen lassen!

Box-Lehre Nr. 2 für das Leben:

Du darfst einen Gegner niemals aus den Augen verlieren!
Blick ihm direkt in die Augen, denn du wirst dort sofort erkennen, wenn er dich angreifen wird.

Beobachte ihn genau! Nur dann kannst du auch seine Schwachpunkte sehen, die Lücken in seiner Deckung.

Das gilt nicht nur im Ring. Wenn du merkst, dass es jemand nicht gut mit dir meint, dann behalte ihn im Auge! Sieh, was er macht! Erkenne seine Schwächen, damit du sie ausnutzen kannst, wenn er dich angreifen sollte.

Auch in meiner Praxis als Kriminalbeamter habe ich bei Vernehmungen immer den Augenkontakt gesucht. So fühlst du, was in deinem Gegenüber vorgeht und bist auf dem Weg zur Wahrheit.

Box-Lehre Nr. 3 für das Leben:

Es ist immer besser, mit geöffneten Augen durch die Welt zu gehen.

Viele Menschen haben ihr kindliches Verhalten nicht abgelegt. Sie schließen die Augen vor der Realität, so wie ein Kind meint, es könne nicht gesehen werden, weil es die Augen schließt und selbst nichts mehr sieht.

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